Wetter Herbst schön

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Heuriger Herbst etwas zu mild und regional unterschiedlich nass

Der Herbst 2025 verlief in Österreich laut einer vorläufigen Bilanz der GeoSphere Austria insgesamt etwas zu mild, brachte aber typische Temperaturschwankungen, regionale Unterschiede beim Niederschlag und in höheren Lagen weniger Schnee als im Durchschnitt.

Der meteorologische Herbst 2025 zeigte sich in Österreich insgesamt leicht zu warm. Laut der vorläufigen Klimabilanz der GeoSphere Austria lag die Durchschnittstemperatur um 0,1 Grad Celsius über dem Klimamittel von 1991 bis 2020. Damit reiht sich die Saison im Tiefland auf Platz 43 der 259-jährigen Messgeschichte ein, in den Gebirgsregionen auf Platz 39 der 175-jährigen Reihe, also im Mittelfeld der wärmsten Herbste.

Im längerfristigen Vergleich wird der Unterschied deutlicher: Gegenüber dem Zeitraum 1961 bis 1990, also der Zeit vor der spürbaren Klimaerwärmung, war der Herbst heuer im Tiefland um 0,8 Grad und auf den Bergen um 0,5 Grad Celsius zu mild.

Warme Phasen im September und November

Für Aufmerksamkeit sorgten besonders zwei milde Wetterphasen Mitte September und Anfang November, als die Temperaturen an einigen hochalpinen Stationen ungewöhnlich hohe Werte erreichten. Am Pitztaler Gletscher wurden am 19. September 16 Grad Celsius gemessen, am Brunnenkogel 13,6 Grad Celsius, jeweils die zweithöchsten Septemberwerte seit Beginn der dortigen Messreihen.

Frosttage im Normalbereich

Bei den Frosttagen zeigt sich ein weitgehend ausgeglichenes Bild: In allen Höhenstufen entsprachen die Werte nahezu dem vieljährigen Durchschnitt. Unterhalb von 500 Metern wurden im österreichweiten Mittel rund zehn Frosttage gezählt, im Bereich zwischen 500 und 2000 Metern bewegte sich die Zahl zwischen 18 und 30 Tagen, kaum Abweichungen vom statistischen Mittel.

Regional große Unterschiede beim Niederschlag

Beim Niederschlag blieb der Herbst 2025 leicht unter dem langjährigen Durchschnitt: Österreichweit fielen rund zehn Prozent weniger Regen als üblich, was laut GeoSphere Austria-Klimatologe Alexander Orlik noch klar in der normalen Schwankungsbreite liegt. Auffällig waren hingegen die regionalen Unterschiede: Während der Südwesten, insbesondere Osttirol und Oberkärnten, mit 25 bis 50 Prozent weniger Niederschlag zu kämpfen hatte, fiel im Waldviertel und nördlichen Weinviertel um bis zu 40 Prozent mehr Regen als im Mittel.

Weniger Schnee in höheren Lagen

Die ersten Wintereinbrüche blieben nicht aus, doch oberhalb von 1500 Meter Seehöhe liegt derzeit deutlich weniger Schnee als üblich, bis zu 40 Prozent unter dem Durchschnitt. So wurden Ende November bei der Rudolfshütte in den Hohen Tauern 77 Zentimeter Schnee gemessen, im Schnitt wären es zu dieser Jahreszeit rund 114 Zentimeter. In Obergurgl liegen derzeit 28 Zentimeter Schnee statt der üblichen 40. Unterhalb von 1500 Meter entsprechen die Schneehöhen hingegen weitgehend den typischen Werten für Ende November.