Bei den Tieren dieser Studie gab es zudem sechs Monate nach Infektionsbeginn noch positive Nachweise in der real-time PCR.
Das Blauzungenvirus Serotyp 3 (BTV-3) zirkulierte ab September 2023 in niederländischen Milchviehbetrieben. Durchgeführt wurde die Studie der Universität Utrecht auf dem Betrieb der Veterinärmedizinischen Fakultät „De Tolakker“. Auf dem Betrieb wurden am 4. September 2023 die ersten klinischen Symptome der Blauzungenkrankheit bei Schafen festgestellt. Da Rinder eine wichtige Rolle als Virusreservoir spielen können, nahm das Forscherteam den Ausbruch zum Anlass, um ab dem 19. September auch die Rinder auf dem Betrieb intensiv zu überwachen.
Das Forschungsteam hat den Ausbruch der Blauzungenkrankheit auf „De Tolakker” mittels täglicher klinischer Untersuchungen, Sensordaten und zweimonatlicher PCR-Tests intensiv überwacht und dokumentiert. Insgesamt wurden Blutproben von 47 zufällig ausgewählten Schafen und 51 Kühen entnommen. Die Sensordaten wurden mit Halsbandsensoren von SenseHub Dairy von MSD Tiergesundheit erfasst. Diese Sensoren messen unter anderem die Aktivität, das Wiederkauverhalten und die Futteraufnahme auf Einzeltierbasis. „Kranke Tiere oder Tiere mit verminderter Futteraufnahme weisen in der Regel eine geringere Wiederkauzeit auf“, erklärt man bei der Firma.
Wichtigste Erkenntnisse der Studie: Die meisten Kühe blieben nach einer ersten Blauzungeninfektion etwa sechs Monate lang PCR-positiv. Insbesondere zeigt die Studie, dass SenseHub Dairy das Blauzungenvirus anhand der Verhaltensänderungen bereits neun Tage vor dem Auftreten klinischer Symptome erkennen konnte. Obwohl die 51 Kühe am 19. September noch keine klinischen Symptome der Blauzungenkrankheit zeigten, waren 45 % von ihnen bereits PCR-positiv. Erst am 25. September zeigten zehn Milchkühe die ersten klinischen Symptome, während SenseHub® Dairy bereits neun Tage zuvor – am 16. September – Abweichungen im Wiederkauerverhalten feststellte.
„Diese Sensortechnologie ermöglicht es uns, Infektionen bei Kühen deutlich früher zu erkennen als nur anhand klinischer Symptome“, wird Ruurd Jorritsma von der Universität Utrecht, einer der beteiligten Forscher, in einer Pressemeldung von MSD Tiergesundheit zitiert.
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