Gülle wird angesaugt.

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Was Gülle, Mist und Jauche kosten dürfen

Zum Ende der Düngesaison ein Überblick über erzielbare Preise für Wirtschaftsdünger.

Gleich vorweg: Anders als in anderen EU-Ländern steht Wirtschaftsdünger in der österreichischen flächengebundenen Tierhaltung nur selten zum Verkauf. Entsprechend sind auch wenig Daten zu konkret gehandelten Mengen und Preisen verfügbar.

LK-Steiermark-Pflanzenbauberater Heinrich Holzner ermittelt aber in regelmäßigen Abständen im Landproduktehandel die Preise für die gängigsten Mineraldünger und vergleicht deren Reinnährstoffpreis mit den durchschnittlichen Nährstoffkonzentrationen verschiedener Wirtschaftsdüngerkategorien. Daraus ergeben sich je nach Tierart unterschiedliche Richtpreise. Laut Holzner ist unverdünnte Milchviehgülle durchschnittlicher Nährstoffgehalte dieser Tage etwa 15,70 Euro pro Kubikmeter „wert“, Schweinegülle kommt auf rund 20,80 Euro pro Kubikmeter und der mancherorts gut verfügbare Pferdemist sei im Vergleich zu Mineraldünger mit gut 9 Euro pro Kubikmeter zu bewerten.

Nur Beprobung schafft Gewissheit

Alle genannten Preise sind laut Holzner aber mit Vorsicht zu genießen. „Für eine faire Bewertung müssen die tatsächlichen Nährstoffgehalte berücksichtigt werden“, so der Experte. Diese weichen in der Praxis oft erheblich von den in der Literatur genannten Standartwerten ab. Im Gegenzug sei auch die Frage, welchen monetären Wert man der organischen Substanz im Wirtschaftsdünger beimisst, zentral. Diese ist bekanntlich ein wesentlicher Hebel zum Humusaufbau und erhöht Wert beziehungsweise Preis je nach Wirtschaftsdüngerart teils beachtlich.

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