Der Ballenwagen im Einsatz.

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Rundballen transportieren

In zwei Diplomarbeits-Projekten ging es um das Thema Transport von Rundballen: Einmal als Sammelwagen, einmal als Rundballengabel.

Diplomarbeiten

Die BauernZeitung stellt auch heuer wieder die besten Arbeiten vor, die Schüler an den höheren Agrarschulen Oberösterreichs im Zuge ihres Abschlusses geschaffen haben. Diesmal sind es vier Projekte von Diplomanden des Zweiges für Agrar- und Umwelttechnik an der Maschinenbau-HTL Ried im Innkreis.

Der selbstgebaute Rundballensammelwagen, den Johannes Eichberger und Michael Fankhauser kreiert haben, ist für den Transport jeglicher unfolierter Rundballen mit einem Durchmesser von ungefähr 1,30 Meter geeignet. Der Transport der Rundballen auf der Straße ist ohne Probleme möglich. Dieses Gerät weist eine robuste und langlebige Bauweise auf und kann jederzeit in Betrieb genommen werden. Der Ballensammelwagen kann bereits mit kleinen Traktoren betrieben werden, der Traktor sollte jedoch eine Druckluftbremse haben. Die Zugmaschine muss für die volle Funktionsfähigkeit mit zwei doppeltwirkenden Steuergeräten und einem drucklosen Rücklauf ausgestattet sein.

Die Rundballen können bequem von der Traktorkabine aus durch Betätigen der Hydrauliksteuergeräte geladen und wieder entladen werden.

Der Ballensammelwagen verfügt über einen Stützfuß, der den Rahmen beim Laden des ersten Ballens entlastet. Dieser Stützfuß kann in der Traktorkabine mittels Kippschalter zugeschaltet werden und fährt daraufhin durch eine Folgeansteuerung mit dem Ladearm mit.

Vom Bedarf am eigenen Hof zum fertigen Projekt

Alexander Falkner und Fabian Ecker haben ein innovatives Rundballentransportgerät entwickelt, das sowohl in seiner Funktionalität, als auch in der handwerklichen Umsetzung überzeugt. Entstanden ist das Projekt aus einem konkreten Bedarf auf dem elterlichen Biohof von Alexander Falkner. In enger Zusammenarbeit mit ihren Betreuern – Johann Scherrer und Klaus Weilhartner – verwandelten die beiden Schüler ihre Idee in ein voll funktionsfähiges Gerät. Das Ziel: den sicheren und effizienten Transport von bis zu vier Rundballen mit einem einzigen Anbaugerät zu ermöglichen – auch auf unebenem Gelände oder in Hanglagen.

Kernstück der Konstruktion ist ein hydraulisch klappbarer Hubrahmen, der über den Traktor steuerbar ist. Ergänzt wird das System durch eine flexible Breitenverstellung, integrierte Beleuchtung für den Straßenverkehr sowie durchdachte Sicherheitsdetails. Der gesamte Aufbau wurde in der eigenen Werkstatt geplant, geschweißt, montiert und getestet – inklusive CAD-Konstruktion, Berechnungen zur Belastbarkeit und vollständigem Prototypenbau.

Der Prototyp bewährte sich im Praxistest und überzeugte durch Stabilität, einfache Handhabung und durchdachte Technik.

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Vier Heu- oder Strohballen oder zwei Silageballen (maximaler Ballendurchmesser 180 Zentimeter) haben auf der selbst gefertigten Ballengabel Platz.

Autonomer Feldroboter mit Solarenergie

Auf modernste Photovoltaik-Technologie als Konzept zur Energieversorgung autonomer Feldroboter setzten Christoph Aspöck und Max Burgholzer in ihrem Diplom-Projekt. Durch die Integration von Solarmodulen wird der Roboter unabhängig von externen Energiequellen betrieben, wodurch nicht nur CO2-Emissionen reduziert, sondern auch die Betriebskosten gesenkt werden.

Das Konzept überzeugt durch seine durchdachte und kosteneffiziente Bauweise. Hervorzuheben ist die innovative Halterung der Solarmodule: Sie gewährleistet eine stabile Montage, erleichtert Wartungsarbeiten und sorgt für eine optimale Energieausbeute. Zudem wurde ein Klappmechanismus mit Gasdruckfedern entwickelt, der eine benutzerfreundliche Handhabung ermöglicht und den Roboter flexibel anpassen lässt. Niedrige Investitionskosten und lange Lebensdauer der Photovoltaik-Module machen das System zu einer Alternative für moderne Betriebe.

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Umweltfreundlicher und zukunftsfähiger dank moderner Technologien

Kultisaat: Eine neue Generation der Sätechnik

Noah Köpf und Alejandro Lehner entwickelten eine Sämaschine, die Kultivator und Sätechnik in einem Gerät vereint. Ziel war es, Bohnen und andere Kulturen ohne vorherige Saatbettbereitung auszubringen – nachhaltig, effizient und bodenschonend.

Das Projekt basiert auf der Modernisierung von zwei älteren Maschinen. Herzstück ist eine vollständig elektrische Steuerung über ein selbst programmiertes Siemens-Logo-System, das die Saatmenge exakt an die Fahrgeschwindigkeit anpasst. Für den Aufbau wurden eigens konstruierte Baugruppen gefertigt, Zinken der Firma Treffler eingesetzt und ein flexibles System zur Anpassung der Reihenabstände integriert. Die Maschine ist leichter als herkömmliche Geräte, benötigt weniger Zugkraft und ermöglicht dank höherer Arbeitsgeschwindigkeit eine größere Flächenleistung. Durch die Kombination mit einem Kleinsamenstreuer können in einem Arbeitsgang Begrünungssamen ausgebracht werden.

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Das Gerät ermöglicht eine minimalinvasive Bodenbearbeitung.