Mit einem positiven Blick auf das Erntejahr 2025, aber auch mit Sachlichkeit in Bezug auf bestehende Herausforderungen trafen sich Österreichs Gemüsebauvertreter zur Bundesgemüsebautagung im Waldviertel. Rund 19.000 Hektar Gemüseanbau liefern jährlich etwa 670.000 Tonnen, ein Viertel davon in Bio-Qualität. Nach mehreren schwierigen Jahren berichtet die Branche heuer von deutlich besseren Erträgen - doch Wasserverfügbarkeit, Pflanzenschutz und Arbeitskosten bleiben zentrale Herausforderungen. Die Tagung bot dafür eine Plattform, um Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam mögliche Lösungsansätze zu diskutieren.
Zentrale Zukunftsfrage Wasser
Besonders das Thema Wasser rückte in den Fokus der zweitägigen Veranstaltung. Viele Gemüse- und Obstkulturen sind auf Bewässerung angewiesen, um Ertrag und Qualität zu sichern.
Wasser ist für den Gemüsebau keine Option, sondern Voraussetzung.
Johannes Schmuckenschlager
Deshalb wird es zunehmend wichtig, Wasser in den Regionen zu halten und Bewässerungsinfrastruktur auszubauen. „Wasser ist für den Gemüsebau keine Option, sondern Voraussetzung. Nur mit einer entsprechenden Wasserversorgung können wir die heimische Gemüseproduktion auch in Zukunft sichern und die hohe Qualität gewährleisten“, betonten LK-NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager und Verbandsobmann Karl Auer.
Auch die Situation im Pflanzenschutz wurde intensiv diskutiert. Der Wegfall wichtiger Wirkstoffe und das Auftreten neuer Schädlinge erschweren den Anbau zunehmend. Gleichzeitig fehlen oft passende Alternativen. Eine verlässliche, EU-konforme Zulassungspolitik sei notwendig, so die einhellige Meinung, um Betrieben langfristige Planungssicherheit zu geben und Innovationen zu fördern.
Arbeitskosten im europäischen Vergleich
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf den Arbeits- und Lohnnebenkosten, die im Obst- und Gemüsebau besonders schwer wiegen. Während Österreich und Deutschland bei den Bruttokosten pro Stunde ähnlich liegen, profitieren deutsche Betriebe von einem Sondermodell für kurzfristig Beschäftigte. Dadurch sinken die Arbeitgeberkosten dort deutlich und der Wettbewerbsvorteil wächst. Auch andere europäische Länder setzen auf günstigere Systeme. Auer warnte daher: „Wir brauchen faire und wirtschaftlich tragbare Rahmenbedingungen, wenn wir die heimische Produktion erhalten wollen.“ Die Branche sieht hier dringenden politischen Handlungsbedarf, um ihre Zukunft abzusichern.
Für einen praxisnahen Einblick sorgte Gastgeber Waldland. Geschäftsführer Franz Tiefenbacher betonte die Bedeutung gemeinsamer Innovationen und verwies auf die Rolle des Betriebs bei Biodiversität und regionaler Versorgung. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Gemüsebaubetrieben gewinnt der Austausch zusätzliche Bedeutung, denn viele Herausforderungen betreffen beide Seiten gleichermaßen.
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