Etwas Ruhe ist in den Traktormarkt eingekehrt: Die Abgasstufe 5 für Nonroad-Fahrzeuge ist seit mehreren Jahren in Kraft. Der Fokus bei Neuentwicklungen liegt heute mehr auf der Verminderung des CO2-Ausstoßes aus fossilen Quellen. Möglich wird das primär durch alternative Kraftstoffe. „Viele Hersteller haben die Antriebsaggregate ihrer aktuellen Baureihen für den Betrieb mit RME (Rapsmethylester) und HVO (hydriertes Pflanzenöl) freigegeben. Diese gehören zu den sogenannten Drop-in-Kraftstoffen, die fossilen Diesel ohne Anpassungen bei Motor- und Tanktechnologien ersetzen können“, so Roger J. Stirnimann von der HAFL in Zollikofen (Schweiz) in seinem aktuellen Bericht zu „Trends bei Traktoren“.
Alternative Kraftstoffe
Gleichzeitig stehen Alternativkraftstoffe wie etwa Ethanol, Methan, Wasserstoff, Biodiesel und Pflanzenöl zur Verfügung. „Bei Ethanol handelt es sich wie bei RME und HVO um einen Flüssigkraftstoff, dessen volumetrische Energiedichte mit rund 21 MJ/l aber wesentlich tiefer liegt als bei Diesel (rund 36 MJ/l)“, weiß Stirnimann. Interessant dürfte dieser Alkoholkraftstoff vor allem für Länder sein, die ihn aus Zuckerrohr oder Mais selbst herstellen können, wie beispielsweise Brasilien. Case IH stellt für solche Märkte einen Traktor Puma 240 mit modifiziertem Sechs-Zylinder-Motor vor.
Für Methanbetrieb, etwa mit aufbereitetem und verdichtetem Biogas, zeigte New Holland auf der Agritechnica den neuen T7.270 Methane Power (CNG). Mit Range Extender soll der Traktor im Transporteinsatz eine Reichweite von bis zu elf Stunden ermöglichen (mehr dazu lesen Sie hier).
Wasserstoff kann in Maschinen in speziellen Verbrennungsmotoren genutzt werden oder aber über Brennstoffzellen. Unternehmen wie JBC setzen schon länger auf Lösungen mit Wasserstoffmotoren, die mehr Robustheit für Bau- und Landmaschinen bieten sollen. Andere, wie Steyr und Fendt, haben Traktor-Prototypen mit einer Brennstoffzelle vorgestellt. Letztere wandelt die im Wasserstoff gespeicherte chemische in elektrische Energie um. Der Strom treibt dann einen E-Motor mit hohem Wirkungsgrad an.
Batterieelektrische Antriebe
Solarbetriebene Feldroboter mit wenig Leistungsbedarf sind bereits am Markt, gleiches gilt für batterieelektrische Traktoren im unteren Leistungsbereich. „Ein großer Hemmschuh sind die hohen Batteriekosten, die die Verkaufspreise gegenüber vergleichbaren Dieselmodellen nahezu verdoppeln. Es ist zu erwarten, dass batterieelektrische Traktoren gerin-
gere variable Kosten aufweisen, aktuell gibt es aber noch keine Erfahrungswerte, die darauf schließen lassen, ob die höheren Investitionskosten bei einer TCO-Betrachtung (TCO: Total Cost of Ownership) wettgemacht werden können“, so Stirnimann.
John Deere hat in Hannover einen 130-PS-Traktor samt Lade-Ökosystem vorgestellt. Zum Einsatz kommt hier die Batterietechnologie der österreichischen Firma Kreisel samt patentierter Immersionskühlung. Die Modelle sollen mit bis zu fünf Batteriepaketen à 39 kWh bestückbar sein, woraus sich eine Brutto-Gesamtkapazität von 195 kWh ergibt. Gedacht ist der Traktor für Sonderkulturen sowie Milch- und Viehbetriebe.
Im Viehhaltungsbereich spielt auch der Torion 537e Sinus, der erste batterieelek-
trische Radlader von Claas, seine Stärke aus, New Holland hat einen Hybrid-Teleskoplader vorgestellt. An Feldrobotern mit Hybridantrieb, wie dem Fendt Xaver GT, wird indes gearbeitet, der AgBot von AgXeed ist schon länger autonom auf dem Acker unterwegs.
:format(png):quality(60))
:quality(60))
:quality(60))
:quality(60))
:quality(60))
:quality(60))
:format(jpeg):quality(60))
:format(jpeg):quality(60))
:format(jpeg):quality(60))
:quality(60))
:quality(60))