Bei der Präsentation der Außenhandelsbilanz Österreichs für Agrargüter und Erzeugnisse der Lebensmittelindustrie fielen diese Woche überraschend klare Worte. Während die AMA-Marketing der in ein Milliardenminus gestiegenen Agraraußenhandelsbilanz ob der regen deutschen Nachfrage immer noch etwas abgewinnen konnte, nahm sich die Geschäftsführerin des Fachverbandes der Lebensmittelindustrie, Katharina Koßdorff, kein Blatt vor den Mund. Bei steigenden Lohn- und Energiekosten sei von einem Ausweg aus der Stagnationsspirale keine Spur. Als Elefant im Raum erweist sich nun nicht nur bei Bauern, sondern auch den großen Akteuren der Industrie die Bürokratie. Green Deal, Lieferkettengesetz, Berichtspflichten zur Nachhaltigkeit und zum Drüberstreuen noch die Entwaldungsverordnung. „Alle Regularien sind gleichzeitig umzusetzen. Das ist nicht machbar“, betonte Koßdorff am Montag.
Während man hierzulande mit Auflagen ringt, dreht sich die Handelswelt, getrieben durch die erratische Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump, weiter. Absatzmärkte fallen weg, um Ventile für drohende Überproduktion wird weltweit gerungen. „Europa darf nicht länger als Absatzmarkt für ausländische Überkapazitäten dienen“, betonte Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer dieser Tage. Betreffend Stahl setzt er sich nun für Handelshemmnisse zum Schutz der EU-Produktion ein. Nur eine Frage der Zeit, bis dieser Ruf nach Zollschranken auch bei Lebensmitteln laut wird. Österreich ist mit seinen 80 Prozent Exportabsatz innerhalb der EU dafür immerhin gerüstet.
:format(jpeg):quality(60))

:format(jpeg):quality(60))
:format(jpeg):quality(60))
:quality(60))
:format(jpeg):quality(60))
:quality(60))
:quality(60))
:quality(60))
:quality(60))
:quality(60))