„Erntereif“ hat gezielt Menschen angesprochen, die Lösungen für reale Herausforderungen der Landwirtschaft entwickeln: steigende Kosten, Klimawandel, Arbeitskräftemangel, Vermarktungsdruck und der Wunsch nach höherer regionaler Wertschöpfung. Eingereicht wurden zahlreiche Konzepte, die unmittelbar an landwirtschaftliche Praxis anknüpfen – etwa digitale Werkzeuge für das Anbau- und Betriebsmanagement, neue Verwertungswege für landwirtschaftliche Rohstoffe, innovative Proteinquellen oder geschlossene Kreislaufmodelle vom Stall bis zum Endprodukt.
Besonders wertvoll für die bäuerlichen Betriebe war der praxisnahe Zugang des Wettbewerbs: Viele Ideen wurden von Bauern selbst oder in enger Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft entwickelt und zeigen konkrete Perspektiven auf, wie Betriebe ihre Zukunft aktiv gestalten können – sei es durch Produktinnovation, neue Geschäftsmodelle oder effizientere Produktionsabläufe.
Finale und Prämierung: Innovation mit Mehrwert am Hof
Letztlich qualifizierten sich fünf Finalist:innen für die Livepräsentation. Bewertet wurden die Einreichungen nach Innovation, Machbarkeit und vor allem nach ihrem Nutzen für Landwirtschaft und Lebensmittelwirtschaft.
Ein besonderes Highlight setzte der Gewinner von Erntereif, Harald Stoiber, mit einem konsequent nachhaltigen Ansatz im Hopfenanbau und der Weiterverarbeitung. Seine Idee basiert auf dem WetHop-Verfahren – einem besonders natürlichen und innovativen Brauverfahren, eine Alternative zur Pelletierung: frisch geerntete Hopfendolden werden unter Schutzatmosphäre zerkleinert und ohne Trocknung luftdicht verpackt. So bleiben die wertvollen Aromen erhalten und Oxidation wird vermieden. Der Hopfen gelangt dabei direkt von seinem Hof in die Brauerei, was nicht nur extrem kurze Transportwege ermöglicht, sondern auch maximale Frische und unverfälschte Aromen garantiert.
Der Ursprung dieses Ansatzes liegt auf dem Naturschutzhof am Wilden Kaiser, wo Naturschutz, Landwirtschaft und Innovation Hand in Hand gehen.
Stimmen aus der Jury
„‚Erntereif‘ hat beeindruckend gezeigt, welche Ideen und welches Potential in der Landwirtschaft stecken. Viele der Einreichungen setzen direkt am Hof an und liefern wertvolle Antworten auf zentrale Zukunftsfragen der bäuerlichen Betriebe,“ betont Juryvorsitzende Dr.in Katrin Bach (MCI).
Matthias Pöschl, Geschäftsführer Agrarmarketing Tirol, ergänzt: „Der Wettbewerb macht sichtbar, dass Innovation kein Widerspruch zur bäuerlichen Tradition ist. ‚Erntereif‘ schafft neue Perspektiven für Wertschöpfung und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Landwirtschaft.“
Auch David Mölk, Ausschussmitglied Lebensmittelhandel der Wirtschaftskammer Tirol, unterstreicht die Bedeutung des Wettbewerbs: „Die Landwirtschaft ist Innovationsmotor und Ausgangspunkt für erfolgreiche Lebensmittel. ‚Erntereif‘ bringt neue Ideen frühzeitig mit Handel und Markt in Verbindung – ein entscheidender Schritt, damit innovative landwirtschaftliche Produkte ihren Weg zu den Konsumenten finden.“
Brücke zum Lebensmittelinnovationspreis 2026
„Erntereif“ versteht sich nicht als singuläres Projekt, sondern als idealer Nährboden für weiterführende Innovationsformate. Damit schlägt der Wettbewerb eine konkrete Brücke zum Lebensmittelinnovationspreis, der im kommenden Jahr erneut ausgeschrieben wird. Teilnehmer von „Erntereif“ erhalten wertvolle Impulse, Feedback und Sichtbarkeit – beste Voraussetzungen, um ihre Ideen weiterzuentwickeln und beim nächsten Lebensmittelinnovationspreis einzureichen. Für die Landwirtschaft bedeutet das: Gute Ideen bleiben nicht Theorie, sondern bekommen eine reale Chance auf Umsetzung und Markterfolg.
„Erntereif“ ist ein Gemeinschaftsprojekt von Agrarmarketing Tirol, Wirtschaftskammer Tirol (Sparte Lebensmittelhandel) und Landwirtschaftskammer Tirol. Gemeinsam verfolgen die Projektpartner das Ziel, Innovationen aus und für die Landwirtschaft zu fördern, regionale Wertschöpfung zu sichern und Tirol als zukunftsfähigen Lebensmittelstandort weiter zu stärken.
Alle Ausgezeichneten des Projektes „Erntereif“
1. Preis: Harald Stoiber – „WetHop-Verfahren“
2. Preis: Bernadette Bodner-Pernlochner – „Vom Kuhstall zur Kreislaufanlage“
3. Preis: Saskia Nicole Maier – „Future Protein“s
ex aequo 4. Preis: BORG Zillertal – „Food4Future“
ex aequo 4. Preis: Christoph Reiter – „Urban Farm mit Ressourcenkreislauf“
Die ausgezeichneten Konzepte zeigen exemplarisch, wie landwirtschaftliche Rohstoffe gezielt weiterentwickelt, Kreisläufe geschlossen und neue Märkte erschlossen werden können.
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