Trotz nur schleppender Erholung der Konjunktur und laut Fachverband der Holzindustrie weiterhin schwächelnder Bauwirtschaft – insbesondere bei Einfamilienhäusern – scheint sich die heimische Holzbranche in der ersten Jahreshälfte etwas erholt zu haben. Laut Angaben der LK-Österreich- Forstabteilung spiegle sich diese Entwicklung allerdings noch nicht in den Wirtschaftskennzahlen wider.
Rege Rundholznachfrage
Nichtsdestotrotz sei die österreichische Sägeindustrie aktuell sehr konkurrenzfähig, wohl auch wegen der florierenden Exportgeschäfte. „Bei aktuell jahreszeitlich bedingter Einschlagszurückhaltung und fehlender Käferholzmengen ist die Nachfrage nach Nadelsägerundholz dementsprechend sehr rege, die Sägeindustrie ist durchwegs aufnahmefähig“, schreiben die LK-Marktexperten. Ernte- und Frachtkapazitäten stünden ausreichend zur Verfügung, auch die Witterung mache der Forstwirtschaft derzeit keinen Strich durch die Rechnung. Die belebte Nachfrage zeigt sich auch in den dokumentierten Preisen.
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Das Leitsortiment (Fichte, Tanne A/B, 2b) wird bundesweit für mehr als 110 Euro je Festmeter abgenommen, der Durchschnittspreis beträgt 117 Euro. „Preiserhöhungen für das vierte Quartal wurden von einzelnen Sägewerken bereits auf September vorgezogen“, informiert die Forstabteilung außerdem. Auch andere Blochholzsortimente folgen dem Aufwärtstrend der Fichte. So konnte Kiefer (A, B, C, 2a+) gegenüber Juli im Durchschnitt immerhin um fünf Euro pro Festmeter mehr erlösen und wird nun für rund 77 Euro gehandelt. Lärche zeigt sich bei ungebrochener Nachfrage stabil, mit Höchstpreisen von bis zu 185 Euro in der Steiermark.
„Lustloses Industrieholz“
„Im Vergleich zum Sägerundholz ist die Nachfrage nach Nadelindustrieholz weiterhin unterdurchschnittlich und als lustlos zu bezeichnen“, fassen die Marktanalysten die Situation bei Faser- und Schleifholz zusammen. Während sich die Lage in Oberösterreich etwas entspannt habe, komme es in Niederösterreich nach wie vor zu Verzögerungen beim Abtransport. Begründung: Die Standorte der Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie sind – wie schon im Frühjahr – bestens mit Ware versorgt. Schleifholz wird „mangels Abnehmern“ kaum nachgefragt. Zuversichtlich stimmt, dass sich diese Entwicklung vorerst kaum in den Preisen niederschlägt. Faserholz wird gegenüber Juli unverändert für 30 bis 46 Euro pro Festmeter frei Straße gehandelt. Schleifholz wechselt immer noch für 35 bis 45 Euro den Besitzer.
Energieholzabsatz bleibt schleppend
Keine Belebung melden die Experten auch für Energieholz. Energieholz lang ist den LK-Statistiken zufolge im Mittel sogar etwas gefallen und erlöst durchschnittlich 77,70 Euro je Atrotonne. Hackgut durchnittlicher Qualität wird für 75 bis 131 Euro je Atrotonne aufgekauft, im Mittel drei Euro weniger als im Juli. „Aufgrund gut gefüllter Lager bei den Abnehmern ist die Nachfrage außerhalb von Langfristverträgen sehr verhalten. Mindere Qualitäten werden mit entsprechenden Abschlägen versehen“, vermeldet die LK. Den Waldbauern legen die Berater nun sorgfältige Bestandskontrollen ans Herz. Auch wenn witterungsbedingt wenig Käferholz anfalle, seien Einzelwürfe und anderweitig geschädigte Bäume „entsprechend der aktuellen positiven Marktsituation großzügig“ zu entnehmen.
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