Forstarbeiter im Wald

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Der Holzmarkt ist gerade stabil, doch den Waldbauern droht Chaos

Gute Preise und rege Nachfrage gewährleisten derzeit eine rasche Vermarktung. Gestört wird das Bild aber vom jüngsten Update zur EU-Entwaldungsverordnung.

Oberösterreichs Waldbäuerinnen und Waldbauern können heuer ein gutes Jahr in ihren Büchern vermerken. Borkenkäferplagen und andere Katastrophen sind im Wesentlichen ausgeblieben, die Holzmarktlage ist stabil, die Nachfrage nach Rund- und Wertholz zieht an. Doch die Bürokratie-Bedrohung aus Brüssel schwebt weiter als dunkle Wolke am Himmel. Die zuletzt als Erleichterung angekündigten Änderungen in der Entwaldungsverordnung ernten bei Experten nur Kopfschütteln. „Bei genauem Hinschauen bleibt da keine Erleichterung übrig“, kritisiert Oberösterreichs LK-Präsident Franz Waldenberger. Vielmehr sei Chaos zu erwarten: „Wenn für große Unternehmen in der nachgelagerten Lieferkette die Verordnung bereits wie geplant mit Ende 2025 gilt, diese aber die Daten von vorgelagerten Betrieben brauchen, die dann dazu aber noch nicht verpflichtet sind, wird es zu mehr Verunsicherung als Lösung kommen“, so Waldenberger.

Wir fordern bei der Entwaldungsverordnung weiterhin vehement die Einführung einer Null-Risiko-Kategorie.

Franz Waldenberger

Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ

Verregneter Sommer war für den Wald „ein Segen“

Das befürchtet auch Franz Kepplinger, Obmann des Waldverbandes Oberösterreich. Er spricht von einer „unendlichen Geschichte“. Positiv fällt dafür sein Rückblick auf den verregneten und kühlen Sommer 2025 aus. „Das Wetter war für unsere Wälder ein Segen, auch der Käfer war nur in kleinräumigen Regionen ein Thema“, so Kepplinger. Der Holzpreis für Sägerundholz sei in den letzten Monaten schrittweise gestiegen. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres ist der Sägerundholzpreis nun um 20 Euro pro Festmeter höher, aktuell liegt er für Fichte in BC-Qualität ab einem Mittendurchmesser von 20 Zentimeter bei 120 bis 123 Euro pro Festmeter. Auch für Qualitäten oder Baumarten mit Abschlägen besteht jetzt eine bessere Absatzmöglichkeit.

Entgegen dieser Entwicklung gibt es beim Industrieholz weiterhin keine preisliche Verbesserung, die Preise bleiben überwiegend gleich. Das bestehende Preisniveau liegt zwischen 74 und 80 Euro pro Atro-Tonne. Die gesamten Holzpreise wurden bis Ende Dezember fixiert, damit ist Marktstabilität und Planungssicherheit gegeben.

„Bei Energieholz gibt es noch keine große Nachfrage, wir gehen aber davon aus, dass sich das noch ändern wird“, so Kepplinger. Waldbesitzern empfiehlt er, in den nächsten Wochen anstehende oder schon länger aufgeschobene Holznutzungen verstärkt und zügig durchzuführen. „Am besten demnächst bei einer Waldbegehung, gerne auch gemeinsam mit dem Waldhelfer, die heurigen Nutzungen festlegen“, so Kepplinger. Eventuelle Einsätze mit Harvester oder mit Seilbahnen im Steilgelände würden einer zeitgerechten Planung bedürfen.

Bei Laubholz weiterhin Eiche und Esche gefragt

Was den Laubholzmarkt betrifft, wurde bei den Verhandlungen für die bevorstehende Saison deutlich, dass weiterhin die Baumarten Eiche, aber auch Esche in allen Qualitäten gut nachgefragt sind. Bei anderen Baumarten beschränkt sich die Nachfrage auf gute Qualitäten. Laubholznutzungen sollten gezielt durchgeführt werden, eine Mindestmenge von zehn bis 15 Festmetern Sägerundholz sei wünschenswert. Das sägefähige Laubholz sollte bereits im Herbst produziert werden, denn bis Ende Jänner sei üblicherweise der beste Zeitraum für die Vermarktung, so der Experte. Das restliche, nicht sägefähige Laubholz sollte als Industrieholz ausgeformt werden und nur das verbleibende „Überholz“ der Hackguterzeugung zugeführt werden.

Heimisches Ofenholz mit Gütesiegel

In der anstehenden Zeit der Kachel- und Schwedenöfen wird auch trockenes Brennholz wieder interessant. Solches wird von den heimischen Waldbauern, zusammengeschlossen im Verein Ofenholz, unter dem Gütesiegel „Ofenholz“ produziert. Der Preis für einen Raummeter geschlichtetes Buchenholz (Stückholz mit 33 Zentimeter Länge) beträgt aktuell rund 145 Euro, es gibt jedoch regionale Preisunterschiede. Die Preise sind gegenüber dem Vorjahr stabil, mancherorts auch geringfügig gesunken. Schließlich haben sich viele in Zeiten der Energiekrise mit großen Mengen eingedeckt. Informationen unter www.ofenholz.at.

LK-Präsident Franz Waldenberger weist auch darauf hin, dass der Wald- und Holzsektor mit einem Exportüberschuss von rund vier Milliarden Euro zu den wesentlichen Stützen des Wirtschaftsstandortes Österreich zählt. „Das ist vergleichbar mit dem Beitrag des Tourismus“, so Waldenberger.

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"Erntedankfeste" der schönsten Stämme

- Die Nadel-Wertholzsubmission in Laakirchen wird in der Zeit von November bis Dezember 2025 stattfinden. Dazu sind vor allem Fichte, Tanne und Lärche erwünscht, aber auch andere Nadelbäume haben bei entsprechender Qualität das Potential, gute Preise zu erzielen. Für zufriedenstellende Verkaufserlöse im Rahmen der Submission ist beim Nadel-Wertholz ein feiner, gleichmäßiger Jahrringaufbau sowie eine nahezu astfreie Manteloberfläche Voraussetzung. - Die bereits zum 23. Mal stattfindende Laub-Wertholzsubmission wird in gewohnter Weise Anfang Jänner 2026 in St. Florian bei Linz organisiert. Die Anlieferung der Wertholzstämme nach St. Florian wird wieder bezirksweise organisiert und ist ab Mitte Dezember 2025 bis 2. Jänner 2026 möglich. Der Submissionstag und die Ergebnispräsentation finden am 30. Jänner 2026 in St. Florian statt. Informationen erteilen Waldhelfer und der Waldverband OÖ.