Dr. Heinz Wieser, langjähriger Gastautor der BauernZeitung, verbindet persönliche Reflexion mit geschichtlichem Hintergrund des Gedenkens an die Verstorbenen.
Unsere Gesellschaft strebt nach Erfolg, nach Genuss, nach Jugendlichkeit und hat den Tod im Grunde verdrängt; sie will sich dieser Realität nicht stellen. Öffnen wir uns gegenüber dieser letzten Realität des Menschen, dann können wir über den Tod hinausblicken und das irdische Leben als einen fruchtbaren Moment betrachten, indem das Reich Gottes, das Jesus auf die Erde gebracht hat, Früchte tragen kann: Gerechtigkeit, Solidarität, Liebe, der Wert jedes einzelnen Lebens. Dann wird der Tod zu einem Übergang, der uns zur Vollendung führt, was wir in unserem irdischen Leben begonnen haben.
Die katholische Kirche verdankt den Allerseelentag dem Abt Odilo von Cluny, der bereits 998 eine Gedächtnisfeier in der von ihm geleiteten Kongregation der Benediktinerklöster einführte. Vier Jahre später gelang es ihm, Papst Johannes XIX. davon zu überzeugen, das von ihm begründete Allerseelenfest für die gesamte Christenheit verbindlich einzuführen.
Der Allerseelentag fand rasch Anklang bei den gläubigen Christen und verbreitete sich im ganzen Abendland. Seit dem 15. Jahrhundert ist der Hauptgedächtnistag für die Armen Seelen mit Totenandacht, Gräberbesuch, Speisen-, Licht- und Blumenspende im Volk verankert und bis heute lebendig.
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