Die Rapspreise an der Matif gaben zuletzt etwas nach. Der November-2025-Termin notierte am 4. September bei 457,50 Euro pro Tonne, der Februar- 2026-Kontrakt bei 464 Euro/ t. Damit liegen die Kurse unter den Hochs der Vorwoche, bewegen sich aber über dem Vorjahresniveau. Fundamental stützt vor allem die europäische Ernte die Marktlage. Laut EU-Kommission wird die Rapserzeugung 2025 auf rund 18,5 Mio. Tonnen geschätzt – ein Plus von über zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. International bleibt das Angebot reichlich. Am Weltmarkt lag der Durchschnittspreis für Raps im August bei rund 510 US-Dollar (USD) pro Tonne, umgerechnet etwa 440 Euro/t.
Soja: EU-Ernte wächst leicht, Märkte schwach
Der Sojamarkt zeigte sich zuletzt schwach. An der CBoT fiel der November-2025-Termin Anfang September auf etwa 327 Euro/t. Damit liegen die Kurse klar unter dem Vorjahr. Am Weltmarkt wird Soja derzeit mit umgerechnet etwa 336 Euro/t gehandelt. Damit bestätigt sich die Abwärtstendenz auch außerhalb der Terminmärkte. In Europa dürfte die Sojaernte 2025 laut EU-Kommission bei rund 2,77 Mio. Tonnen liegen – knapp drei Prozent über dem Fünfjahres- Durchschnitt. Damit ist die EU weiter auf Importe angewiesen.
Weizen: Große Ernte drückt Preise
Die Weizenpreise an der Matif stehen weiter unter Druck. Der Dezember-2025-Termin notierte zuletzt bei 188,5 Euro/t, die Kontrakte für Frühjahr 2026 bewegten sich mit rund 196 bis 203 Euro/t wieder etwas höher. Nach den Schätzungen der EU-Kommission wird die Weichweizenernte bei 127,3 Mio. Tonnen liegen – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr und fast 14 Prozent mehr. Die weltweite Versorgung bleibt komfortabel, was den Preisdruck in Europa verstärkt. Am Weltmarkt lag der Durchschnittspreis für Weizen im August bei umgerechnet etwa 207 Euro/t – und damit in einer ähnlichen Spanne wie die europäischen Börsennotierungen. Im Moment kennt der Markt leider nur eine Richtung nach unten. Die Prämien für den E-Weizen sind schnell zusammengeschmolzen.
Mais mit starkem Gefälle
Die Maispreise an der Matif bleiben schwach. Der November- 2025-Termin notierte am 3. September bei 187 Euro/t, die Termine für Frühjahr und Sommer 2026 zogen leicht an und lagen zwischen 193 und 199 Euro/t. Auch an den US-Börsen zeigte sich zuletzt ein schwaches Bild. Der Dezember-2025-Kontrakt an der CBoT schloss Anfang September bei umgerechnet etwa 142 Euro/t. Die Fundamentaldaten in Europa zeigen ein geteiltes Bild. Laut Mars-Bulletin haben Regenfälle im Juli und August in Deutschland, Frankreich und Polen die Ertragserwartungen stabilisiert. In Südosteuropa dagegen bleibt die Lage dramatisch, teils werden Bestände sogar als Futter gehäckselt. Die EU-Kommission erwartet für 2025 eine Ernte von 60,1 Mio. Tonnen, leicht über Vorjahr, aber noch immer unter dem Fünfjahresschnitt. Auf internationaler Ebene bleibt die Versorgung ebenfalls hoch.
Ausblick: Viel Angebot, wenig Fantasie
Die europäische Erntesaison 2025 zeigt ein zweigeteiltes Bild: Raps und Weizen sorgen für Entlastung, die Ernten liegen deutlich über Vorjahr und sichern die Versorgung. Mais und Soja kämpfen dagegen in Südosteuropa mit massiven Ausfällen durch Hitze und Trockenheit. Preislich dominieren die internationalen Märkte. Raps bleibt bei guter EU-Ernte unter Druck, zusätzlich belastet durch reichlich Sonnenblumenöl aus der Schwarzmeerregion und australische Exporte. Erst eine Belebung der Biodiesel-Nachfrage könnte hier für Impulse sorgen. Soja leidet anhaltend unter hoher US-Versorgung und schwacher China-Nachfrage. Die EU-Produktion wächst leicht, bleibt aber importabhängig. Weizen wird von einer großen EU-Ernte und komfortabler globaler Versorgung geprägt. Entscheidend ist die Qualität, insbesondere in Deutschland. Mais zeigt das stärkste Gefälle: Gute Aus-sichten in West- und Mitteleuropa stehen erheblichen Verlusten im Osten gegenüber. Weltweit bleibt die Versorgung aber üppig, was die Preise drückt. Für Landwirte bedeutet dies: Kurzfristig ist mit weiterem Preisdruck zu rechnen, insbesondere bei Weizen und Mais, wo die globale Versorgungslage kaum Knappheiten erkennen lässt. Chancen ergeben sich eher bei Raps, falls die Nachfrage im Energiesektor wieder anzieht. Bei Soja bleibt die Preisentwicklung stark vom internationalen Handel abhängig.
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