Die Dürreindexversicherung gibt es mittlerweile seit zehn Jahren und wurde sukzessive weiterentwickelt. Ab dem nächsten Jahr soll es nun eine Produktanpassung geben. Der Grund sei, laut dem Landwirtschaftsministerium, vielfach die Zunahme an Extremwetterereignissen. „Die Produktanpassung erfolgt durch eine Änderung der Sonderrichtlinie der Versicherungsprämienförderung bei der Dürreindexversicherung. Dürreschäden können weiterhin im Rahmen der Dürreertragsversicherung sowie der Dürreindexversicherung abgesichert werden“, erklärt Johannes Fankhauser, Leiter der Sektion Landwirtschaft und ländliche Entwicklung. Die neue Absicherung wurde im Austausch mit den Bundesländern und nach einer Analyse des Versicherungsangebots erarbeitet. Fankhauser betont außerdem, dass „das allgemeine umfangreiche Versicherungsangebot vollumfänglich bestehen bleibt“. Insgesamt werde weiterhin eine Zunahme der Prämienbezuschussung für die kommenden Jahre prognostiziert, jedoch moderat an die derzeitige Budgetsituation angepasst, heißt es in einer Presseaussendung des Landwirtschaftsministeriums.
So funktioniert die Produktanpassung
Bereits 40 Prozent der österreichischen Acker- und Grünlandbetriebe sind bereits mittels dem derzeitigen Dürreindex versichert. Bislang hat es so funktioniert, dass die Versicherungsprämie mittels der Niederschlagsmenge in der jeweiligen Katastralgemeinde und der Anzahl an Hitzetagen berechnet wurde. Hitzetage sind jene Tage, an denen die Temperatur auf mehr als 30 °C steigt. Bei der nun kommenden Produktanpassung verändert sich diese Berechnung. Die Niederschlagsmenge in der Katastralgemeinde bleibt weiterhin die Basis, allerdings werden Hitzetage erst über der Schwelle des zehnjährigen Durchschnitts bezuschusst, heißt es aus dem Landwirtschaftsministerium. Das bedeutet für Bauern: Betriebe, die weiterhin für alle Hitzetage eine Entschädigung erhalten möchten, müssen den entsprechenden Zuschlag künftig vollständig selbst zahlen. Der Grundförderanteil bleibt laut Landwirtschaftsministerium mit 55 Prozent (je 27,5 Prozent von Bund und Land) dennoch unverändert bestehen. Für etwa 95 Prozent der betroffenen Betriebe soll der Aufpreis durch die neue Regelung weniger als zehn Prozent betragen. Entscheidend sei dabei vor allem das Niederschlagsdefizit. Jeder zusätzlich versicherte Hitzetag erhöht jedoch die Entschädigungssumme.
Problemaufriss Klimawandel
Aufgrund des Klimawandels und der Zunahme an Extremwetterereignissen wie Dürre, Starkregen und Spätfrost wird die heimische Landwirtschaft immer mehr unter Druck gesetzt. Risikoversicherungen seien deshalb ein unverzichtbares Instrument zur Absicherung landwirtschaftlicher Existenzen, heißt es aus dem Landwirtschaftsministerium. Allein im vergangenen Jahr lag die Schadenssumme laut Daten der Hagelversicherung bei 260 Millionen Euro. Heuer wird die Summe auf etwa 100 Millionen Euro geschätzt, da es weniger Frostschäden im Frühjahr und kürzere Hitzeperioden im Sommer (2025: 23 Hitzetage) gab. Dennoch steigen die Kosten in diesem Bereich insgesamt. 2024 haben nämlich Bund und Länder in Summe rund 146 Millionen Euro zur Absicherung beigesteuert, heuer dürften es laut Prognosen 160 Millionen Euro sein. Davon entfällt im mehrjährigen Schnitt rund ein Drittel der Bezuschussung durch die öffentliche Hand. Mit der neuen Einschränkung dürften rund 15 Millionen Euro eingespart werden. „Angesichts der notwendigen Sparmaßnahmen ist es entscheidend, das Finanzierungssystem langfristig abzusichern und ein verlässliches, umfassendes Versicherungsangebot aufrechtzuerhalten", sagt Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig. Generell heißt es aus dem Bundesministerium aber, dass Österreich in Sachen Absicherung gut gerüstet sei.
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