„Wir wollen anderen eine Freude machen“, erzählen Simone und Florian Jakopitsch aus dem Kärntner Moosburg/ Tigring. Der Adventkalender hängt an der Außenfassade des Stallgebäudes und ist frei zugänglich. Jeder der vorbei kommt, darf sich unter dem Motto „wer zuerst kommt…“ den Inhalt des Säckchens herausholen und mit nach Hause nehmen. Für die Familie ist diese Aktion ein großes Anliegen und geht heuer bereits in die fünfte Runde. „Wir waren schon länger auf der Suche nach einer netten, öffentlichen Aktion um das „mit-, von- und füreinander“ zu fördern und das gesellschaftliche Zusammenkommen wieder in den Fokus zu bringen“, erzählen die Jakopitsch´s. Da der konventionelle Milchviehbetrieb an einem öffentlichen Spazierweg liegt, kommen sehr viele Menschen an der Hofstelle vorbei. Außerdem sind Simone und Florian im Dorf bekannt, denn sie sind beide auch als Seminarbauern tätig und bieten Schule am Bauernhof an.
Copyright © Fam. Jakopitsch
Jeder der vorbei kommt, darf sich ein Geschenk aus den Säckchen nehmen.
Etwas Selbstgemachtes
Fast alle Geschenke sind Eigenproduktion. Lediglich am Krampus- und der Nikolotag gibt es ausnahmsweise einen Schoko-Krampus oder -Nikolo. Ansonsten findet man „diverse Marmeladen oder Gelees, Kräutersalze, Kekse, verschiedene Sirup, selbstgemachte Bienenwachskerzen, Teelichthalter oder Christbaumanhänger“, erklärt die Familie. Ein weiterer besonderer Tag ist auch der, der heiligen Barbara. An dem Tag schneiden sie vor Sonnenaufgang Kirschzweige vom Baum und stellen auch diese den Besuchern zur Verfügung. Täglich gibt es zusätzlich zum Geschenk einen kleinen Tannenzweig, verbunden mit einer roten Masche sowie einen kleinen Adventspruch dazu. Am Heiligen Abend finden die Glücklichen eine größere Überraschung im Kalender, die bleibt aber die ganze Adventzeit über geheim.
"Wir freuen uns über jede Botschaft und besonders über ein Lächeln oder Zwinkern der Spaziergänger, denn Immaterielles ist unbezahlbar."
Simone und Florian Jakopitsch
Das Gemeinschaftliche fördern
Der siebenköpfigen Familie geht es vor allem um die Vermittlung von Tradition und Brauchtum. Aber auch um das bäuerliche Handwerk in den Vordergrund zu stellen und die Dorfgemeinschaft zu stärken. „Wir wollen zeigen, dass man mit kleinem Einsatz, etwas Großes bewirken kann und das Geben besser ist als Nehmen“. Die Säckchen sind für Groß und Klein gedacht, „denn auch Erwachsene dürfen sich auf das Christkind freuen“. Für die beiden ist es schön zu sehen, wie sich die Menschen die Zeit nehmen, gemeinsam zum Hof zu spazieren und sich dort ein Säckchen abholen. Neben dem Adventkalender liegt ein Gästebuch, wo man eine nette Nachricht oder eine Malerei hinterlassen kann. „Wir freuen uns über jede Botschaft und besonders über ein Lächeln oder Zwinkern der Spaziergänger, denn Immaterielles ist unbezahlbar“.
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Familie Jakopitsch aus Moosburg/Tigring in Kärnten
Wetterfest und Tiersicher
Da sich der Adventkalender im Freien befindet, arbeiten die Jakopitsch´s mit der Ausrichtung, Abschirmung und Beschaffenheit der Säckchen. Somit ist es meistens kein Problem, dass die Geschenke kaputt werden. Auch wird beachtet, dass der Kalender auf einer bestimmten Höhe montiert wird, so dass keine Tiere rankommen. Vermieden werden deshalb auch riechende Lebensmittel. Mittlerweile weiß die Familie wie sie den Kalender füllen können, damit nichts schief gehen kann. So werden die Säckchen auch Tag für Tag gefüllt, denn es gab nämlich den Vorfall, dass eine Person den gesamten Adventkalender auf einmal leerte.
Trotz der Herausforderungen kommt der Adventkalender bei der Dorfgemeinschaft gut an. Die Idee das Zwischenmenschliche zu fördern gelingt der Familie mit der Aktion jedenfalls.
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