Eine im Oktober in der internationalen Fachzeitschrift „Agronomy Journal“ veröffentlichte Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (HTW) zeigt: Im Feldfutterbau entscheidet die Auswahl des angebauten Gemenges nicht nur über Futterertrag und Qualität, sondern auch über das Vermögen des Bestandes, Stickstoff zu speichern.
Im Forschungsprojekt mit dem sperrigen Namen „Biologische Nitrifikationshemmung zum Schutz des Grundwassers nach Luzerneumbruch“ wurden mehrere Gemenge-Varianten im Biolandbau miteinander verglichen. Das Ergebnis: Besonders eine Mischung aus Luzernen und Spitzwegerich überzeugte. Im Versuch war der Futterertrag im Vergleich zu herkömmlichen Luzerne-Gras-Mischungen doppelt so hoch. Gleichzeitig gelangte nachweislich weniger Nitrat in für das Grundwasser relevante Bodenhorizonte.
Umwandlung in Nitrat geringer
Die Feldversuche fanden im ökologisch bewirtschafteten Wasserschutzgebiet Canitz bei Leipzig statt, in allen Versuchszeiträumen unter trockenen Bedingungen. „Gerade im Herbst, wenn die Pflanzen weniger Stickstoff aufnehmen, steigt das Risiko, dass Nitrat ausgewaschen wird. Unsere Ergebnisse zeigen, dass Spitzwegerich nicht nur die Futtermenge erhöht, sondern auch aktiv zum Schutz des Grundwassers beiträgt“, erklärt Erstautorin Tsvetelina Krachunova, mittlerweile am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung tätig. Begründen lässt sich dies durch die pflanzeneigenen Inhaltsstoffe. Spitzwegerich enthält insbesondere in den Blättern hohe Konzentrationen von Aucubin, welches die Umwandlung von Ammonium zu Nitrat im Boden verlangsamt. Das sei in Leipzig auch in den Bodentiefen 0,6 und 1,2 Meter nachweisbar gewesen.
Saatstärke mit Bedacht wählen
Für Praktiker, die eine Beimischung von Spitzwegerich erwägen, haben die Autoren allerdings einen wichtigen Tipp. Aufgrund seiner starken Konkurrenzkraft ist die Saatstärke von Spitzwegerich auf 100 keimfähige Körner pro Quadratmeter zu beschränken. Ansonsten droht das Kraut die übrigen Mischungspartner in der Jugendentwicklung zu überwachsen und dauerhaft zu hemmen.
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