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Forschungszentrum Tulln: neue Wirkstoffe für Medizin u. Landwirtschaft

Naturstoffe sind eine wichtige Quelle für Arzneimittel und Pflanzenschutz. Am UFT Tulln wird etwa intensiv an Substanzen als Basis für neue Fungizide geforscht.

Am Universitäts- und Forschungszentrum Tulln (UFT)wird mit Hochdruck an der Entdeckung neuer Wirkstoffe aus der Natur gearbeitet. Das „Core Facility Forschungszentrum für Bioaktive Mikrobielle Metaboliten“ (BiMM) hat bereits 70.000 Kulturen untersucht, rund zwei Millionen biologische Tests durchgeführt und dabei 29 bislang unbekannte bioaktive Moleküle identifiziert. Diese könnten künftig als Grundlage für neue Medikamente, Pflanzenschutzmittel oder biotechnologische Produkte dienen.

Ein Schwerpunkt liegt auf Substanzen zur biologischen Bekämpfung von Pilzerkrankungen in der Landwirtschaft, auf neuen Entzündungshemmern sowie auf der Entwicklung eines innovativen Antibiotikums. Erste Wirkstoffe befinden sich bereits in Testung, für ein Antibiotikum wurde ein Patent erteilt.

Die Forschung setzt auf die Natur als Quelle: Schon heute basiert etwa ein Drittel aller zugelassenen Medikamente auf natürlichen Substanzen oder deren Varianten. Um Weitere zu erschließen, kombiniert das BiMM biotechnologische Verfahren mit Genomforschung, Bioinformatik und künstlicher Intelligenz. So lassen sich in sogenannten Hochdurchsatz-Screenings Millionen potenzieller Mikroorganismen effizient analysieren.

Das 2015 gegründete BiMM ist eine Kooperation der Boku und der Vetmeduni Wien. Unterstützt wird die Einrichtung vom Land Niederösterreich, das laut LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf aktuell 233.000 Euro für eine neue Förderperiode bereitstellt.

Das BiMM ist Teil des Technopol Tulln, das Forschung, Lehre und Wirtschaft verknüpft.