Zwei Jahre lang haben Wissenschafter der Boku University und der Veterinärmedizinischen Universität die Wirkung von fermentiertem Kräuterextrat (FKE) in der Ferkel- und Mastschweineration untersucht. Sie kamen zu dem Schluss: Die Optimierung von Haltung und Beschäftigung der Schweine ist nicht der einzigen Hebel, um das Problem Schwanzbeißen zu lösen. Ein intaktes Darmmikrobiom sei ebenso entscheidend. Besagte Futterzusätze beeinflussen dieses messbar positiv. Vorgelegt wurde die Studie vom Kooperationsprojekt „SauWohl“. Projektpartner sind der Fleischverarbeiter Hütthaler und das Biotechnologieunternehmen Multikraft. „Was wissenschaftlich noch nicht belegt ist, wird häufig als ‚Hokuspokus‘ abgetan. Umso mutiger war es, die Auswirkungen der FKEs auf das Darmmikrobiom und das Verhalten des Tieres zu untersuchen“, so Boku-Professorin Christine Leeb. Die Studie konnte demnach belegen, dass intakte Ringelschwänze mit der Zufütterung von FKEs einhergehen können. Die Schweine wurden auf drei Praxisbetrieben in FKE- und Kontrollgruppen ohne FKE-Einsatz eingeteilt. Beobachtet und untersucht wurden sie vom Absetzen bis zum Schlachthof. In der Aufzucht waren erst keine signifikanten Unterschiede erkennbar, doch fiel bei der Auswertung ein Unterschied zwischen den Schwanzlängen auf. Nur 4,8 Prozent der FKE-Aufzuchtferkel wiesen verkürzte Schwänze auf, in der Kontrollgruppe bereits 15,8 Prozent. Dieser Unterschied zwischen den Gruppen verstärkte sich in der Mast: Hatten in der FKE-Gruppe nur 5,1 Prozent der Tiere verkürzte Schwänze, so waren es in der Kontrollgruppe 71,1 Prozent der Tiere. In der Studie eingesetzt wurde FKE aus dem Hause Multikraft. Dieser wird aus Bio-Kräutern, Multimikroben-Präparaten und Bio-Zuckerrohrmelasse hergestellt. Unternehmensangaben zufolge ist der Zusatz in der Ferkel-, Zuchtsau- und Mastschweinefütterung einsetzbar. Bei Schweinen sind sieben bis zehn Liter FKE pro Tonne Trockenfutter direkt einzumischen.
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