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Wie junge Landwirte ihren Weg in die Zukunft ebnen

Mut, Zweifel und visionäre Ideen: Beim Tag der Jungen Landwirtschaft zeigte sich, wie die kommende Generation trotz aller Herausforderungen neue Wege findet.

Rund 150 Gäste versammelten sich gestern (Donnerstag) im Palais Berg in Wien beim „Tag der Jungen Landwirtschaft 2025“, um über eine der zentralen Fragen ihrer Branche zu diskutieren: „Landwirtschaft von morgen – Zukunft oder Sackgasse?“ Steigende Auflagen, wirtschaftlicher Druck und gesellschaftliche Erwartungen erhöhen die Unsicherheit in der jungen Land- und Forstwirtschaft und doch entscheiden sich viele weiterhin bewusst für diesen Beruf. Warum? Der Abend bot Antworten.

Mut und Motivation

Alexander Schwab, Obmann der Jungen Landwirtschaft, betonte zu Beginn, wie wichtig ein optimistischer Blick nach vorne ist. Daran anschließend sorgten die beiden Hauptreferenten mit ihren Impulsen für eindrucksvolle Denkanstöße.
Der Neurobiologe Bernd Hufnagl erklärte, warum das menschliche Gehirn Veränderungen zugleich liebt und hasst. Offen sprach er über Sinnfragen, über Ängste und Sorgen und darüber, wie Mut entsteht: durch das Bewusstsein, dass Weiterentwicklung ohne Unbehagen nicht möglich ist.

Anschließend gewährte Julia Zotter vom Familienbetrieb Zotter Schokolade Einblick in das Thema Betriebsführung und Hofübernahme. Sie betonte, wie wichtig es sei, sich nicht von äußeren Stimmen beirren zu lassen. „Man muss sich von manchen Dingen selbst überzeugen und die Angst vor Neuem verlieren.“ In der Gruppe liege enorme Kraft, denn gemeinsam sei man stärker. Besonders bei Hofübergaben brauche es Vertrauen, Raum für Fehler und die Bereitschaft loszulassen: „Langfristige Entscheidungen betreffen immer die nächste Generation.“

Ausgezeichnete Ideen

Ein Höhepunkt des Abends war die Verleihung des Innovationspreises 2025 der Jungen Landwirtschaft Österreich. Er würdigt kreative, mutige und unternehmerisch denkende Jungbäuerinnen und Jungbauern, die die Zukunft aktiv gestalten.

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Platz 3 ging an Theresa und Simon Hinterplattner aus Mauthausen (Oberösterreich), die eine innovative Mandelerntemaschine entwickelten. Ihre selbst gebaute Mandelerntemaschine erleichtert die Ernte deutlich und macht den Anbau erst praktikabel.
Platz 2 erhielt Stefan Romstorfer, spezialisiert auf Erdnussanbau im niederösterreichischen Weinviertel. Sein KI-gestütztes Hackgerät, gemeinsam mit seinem Bruder entwickelt, ermöglicht eine Einsparung von bis zu 90 Prozent der Lohnkosten.
Platz 1 holten Kerstin Müller und Matthias Ölzant vom Wald4tler Natur Gut in Niederösterreich. Mit einem neu errichteten Speicherteich machen sie Wasser aus Extremwetterereignissen nutzbar, um so über längere Hitzeperioden einen Gemüseanbau möglich zu machen.

3. Platz: Simon und Theresa Hinterplattner

Innovationspreis Platz 3

1. Platz: Matthias Ölzant und Kerstin Müller

Innovationspreis

2. Platz: Stefan Romstorfer

Innovationspreis Platz 2