Direktvermarktung

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Regionale Lebensmittel sind wichtiger denn je

Michael Jäger, Obmann der Tiroler Direktvermarkter, weist auf die vielfältigen Vorteile regionaler Lebensmittel hin.

Neue wissenschaftliche Analysen im Fachjournal The Lancet warnen vor der steigenden Bedeutung hochverarbeiteter Lebensmittel in Europa. Produkte mit viel Zucker, Fett, Salz und zahlreichen Zusatzstoffen erhöhen laut Studie das Risiko für Typ-2-Diabetes, Adipositas, Darmerkrankungen, Depressionen und Herz-Kreislauf-Leiden deutlich. Die EU prüft bereits eine Steuer auf solche Produkte.

Wenn wissenschaftliche Studien zeigen, dass der Konsum stark verarbeiteter Produkte massiv zugenommen hat und mit ernsten Krankheitsrisiken verbunden ist, dann müssen wir als Region umso mehr auf echte, unverfälschte Lebensmittel setzen.

Michael Jäger

Michael Jäger

Obmann der Tiroler Direktvermarkter

Regionale Lebensmittel als Antwort

Für Michael Jäger, Obmann der Tiroler Direktvermarkter und Bezirksbauernobmann von Kufstein, bestätigt die Studienreihe, wie wichtig regionale Alternativen geworden sind:

„Die Menschen in Tirol wollen wissen, wo ihre Lebensmittel herkommen – und genau dafür stehen wir Direktvermarkter.“

Er betont: Wenn Forschung klar zeigt, wie stark der Konsum industriell gefertigter Produkte zugenommen hat, müsse die Region umso mehr auf echte, unverarbeitete Lebensmittel setzen.

Was hochverarbeitete Produkte problematisch macht

Viele industrielle Lebensmittel enthalten Zusatzstoffe, die in einer normalen Küche nicht verwendet werden: Aromen, Farbstoffe, Konservierer, technische Hilfsstoffe. Schon die oft lange Zutatenliste sei für viele ein Warnsignal, sagt Jäger.

Dagegen stehen regionale Betriebe für:

  • natürliche Zutaten

  • transparente Herstellung

  • kurze Lieferwege

  • handwerkliche Qualität

„Unsere Bäuerinnen und Bauern zeigen täglich, dass Qualität und Ehrlichkeit kein Trend sind, sondern ein Versprechen“, so Jäger.

Ernährungskompetenz – besonders in Schulen

Frische, unverarbeitete Lebensmittel seien die Basis einer ausgewogenen Ernährung. Setze sich der Trend zu industriell gefertigten Produkten fort, werde das langfristig auch das Gesundheitssystem finanziell stark belasten, warnt Jäger.

Jäger fordert erneut, Ernährungsbildung in Schulen auszubauen. Das Kürzen entsprechender Unterrichtsfächer sei „ein großer Fehler“, der sich später rächen werde.

Deshalb richtet er einen klaren Appell an Entscheidungsträger:

  • regionale Produktionsstrukturen stärken

  • Ernährungswissen fördern

  • Versorgungssicherheit langfristig sichern

„Wer regionale Wertschöpfung unterstützt, stärkt nicht nur die eigene Gesundheit, sondern auch unsere bäuerlichen Familienbetriebe und die Versorgungssicherheit im Land.“