Agro Alpin PK

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Ohne faire Bedingungen keine Versorgungssicherheit

Den Ansturm auf die größte Fachmesse für Land- und Forsttechnik Westösterreichs, die Agro Alpin, nutzte die bäuerliche Interessensvertretung, um im Rahmen eines Pressegesprächs faire Rahmenbedingungen für die heimische Land- und Forstwirtschaft zu fordern.

Bauernbundpräsident Georg Strasser betonte die europapolitische Dimension: „Gerade im alpinen Raum stabilisieren die Bergbauernförderung und das Programm ÖPUL die bäuerlichen Einkommen. Deshalb lehnen wir die aktuellen Vorschläge der EU-Kommission zum Mehrjährigen Finanzrahmen ab – sie sind schlichtweg inakzeptabel. Wir brauchen eine bessere Ausstattung der öffentlichen Programme und eine Rückkehr zur Zwei-Säulen-Struktur – dem Erfolgsmodell der letzten Jahrzehnte.“

Strasser warnte außerdem vor den Folgen des aktuellen Preisdrucks: „Wir brauchen keinen billigsten, sondern einen fairen Preis, der die Zukunft unserer Bäuerinnen und Bauern, Molkereien, Bäckereien und Fleischereien sichert. Nur so bleibt die Produktion hochwertiger Lebensmittel in Österreich erhalten.“

Waldwirtschaft als Wirtschaftsfaktor und Nein zu MERCOSUR

Ein wichtiger Einkommenszweig ist die Forstwirtschaft: Rund 300.000 Menschen arbeiten in Österreich entlang der Wertschöpfungskette Holz. „Nur ein bewirtschafteter Wald bringt Wertschöpfung, erfüllt seine Schutzfunktion, leistet Klimaschutz und bietet Erholungsraum. Deshalb investieren wir weiter in Ausbildung, Forschung und Entwicklung – und sagen klar Nein zu Bürokratiemonstern wie der Entwaldungsverordnung“, so Strasser.

Auf die Frage hin, wie er zu MERCOSUR steht antwortete Strasser klar: „Es gibt in der EU einzelne Länder, die das NEIN in Frage stellen. Wir als Bauernbund sind aber der festen Überzeugung, dass unser NEIN in Österreich ein NEIN bleiben muss.“

A bustling agricultural trade show with various farming equipment on display, people walking on a red carpet, and banners overhead.
Five men stand in front of a display of forest equipment, holding various tools and a green hose, with "NORDFOREST" signs in the background.
A group of people standing on a red carpet at an indoor exhibition, with agricultural machinery and a "Stöckl" banner in the background.
A group of people in business attire stand in front of a large vehicle with "REFORM" branding at an indoor event.
Eight men in business attire stand together, smiling, in front of agricultural machinery displays at an indoor exhibition.
Group of people posing around agricultural machinery at an indoor exhibition, with banners and equipment displayed in the background.
Indoor agricultural machinery exhibition with red tractors, equipment displays, and visitors walking on a red carpet under a high ceiling.
A group of eight people in formal attire stand smiling at a trade show, with booths and banners visible in the background.
Two people sitting inside a tractor cab, smiling. A rural landscape is visible through the windows.

Bauernbunddirektor Dr. Peter Raggl, Bauernbunobmann LHStv. Josef Geisler, Österreichischer Bauernbundpräsident NR Georg Strasser und LK-Präsident NR Josef Hechenberger

Agro Alpin PK
Man aiming a toy gun at a target in an exhibition booth with green banners and images of cows and a wolf.
Two people in traditional attire stand at a booth with forestry-themed displays and a table with snacks. The backdrop reads "Tiroler Landesforstgärten."
Children playing Farming Simulator on multiple screens at an indoor event, with Farming Simulator signage in the background.
Indoor exhibition showcasing various agricultural machinery, including tractors and harvesters, with red carpets and attendees exploring the displays.
Men in traditional attire perform on stage with musical instruments. Two men in suits speak at the front. Audience seated at wooden tables.
A group of seven men in formal attire stand in front of a large green agricultural machine at an indoor exhibition with a red carpet.
Four men in suits stand indoors holding a wooden box labeled "Tiroler Bauernbund" with two similar boxes on the floor. Two banners are behind them.
Seven men in business attire stand together on a red carpet in front of a booth with "Auer" and "Steyr" banners.
Three men in suits engaged in conversation at an exhibition, with red tractors and a "Lindner" sign in the background.
Four men in suits stand behind tall tables with drinks, in a modern room with promotional banners and scenic mountain images.
Three people sit inside a red tractor's cab, smiling. The man in front holds the door open, with two others seated behind him.
Six men in formal attire stand on a red carpet at an indoor exhibition with tractors and a Staggl banner overhead.
People at an indoor exhibition booth with banners, a TV display, and potted plants, engaging with the exhibits and each other.
Four people in traditional attire stand smiling in front of a booth with "LAK" signage. A table with a plant is in the foreground.
Three people stand behind a booth labeled "Urlaub am Bauernhof," with brochures and decorations on the counter.

Großer Andrang herrschte vergangenes Wochenende bei der Fachmesse Agro Alpin.

A bustling trade show with various agricultural machinery displays, booths, and attendees interacting in a large indoor venue.

Regionale Landwirtschaft schafft Mehrwert

LH-Stv. Josef Geisler stellte den regionalen Nutzen der Landwirtschaft in den Mittelpunkt: „Unsere Bauernfamilien sind Leistungsträger, keine Bittsteller. Produzenten investieren in Stallbau, Maschinen und Dienstleistungen, schaffen Arbeitsplätze und halten die Wertschöpfung im Land. Sie sichern nicht nur Lebensmittel, sondern ganze Regionen. Jeder Euro, der in die heimische Landwirtschaft fließt, kommt sechsfach in die Regionen zurück.“

Geisler betonte: „Investitionen in die Landwirtschaft sind Investitionen in regionale Entwicklung, Tourismus und Klimaschutz. Tirol steht für Qualität, Nachhaltigkeit und Verantwortung – das dürfen weder Brüssel noch Wien mit falschen Signalen gefährden.“

Preisdruck gefährdet Selbstversorgung

LK-Präsident Josef Hechenberger warnte vor den Folgen der aktuellen Preisdiskussion: „Wenn der Preisdruck weiter zunimmt, wird die Produktion hochwertiger Lebensmittel in Österreich unrentabel. Versorgungssicherheit ist kein Selbstläufer – sie braucht faire Preise und verlässliche Rahmenbedingungen.“

Ein Blick auf die Zahlen zeigt das Problem deutlich:

  • Nur 1,5 Cent vom Preis einer Semmel bleiben beim Bauern.

  • Von 100 Euro, die Konsumenten für Lebensmittel ausgeben, landen nur 4 Euro bei den Landwirten.

  • Früher gab man rund ein Drittel des Einkommens für Lebensmittel aus – heute sind es nur noch 10–11 %.

 Jüngste Umfragen ergaben unlängst, dass das Hobby mehr Wert ist, als der tägliche Einkauf. Dabei wären gesunde, regional und hochwertig erzeugte Lebensmittel gesund für Geist und Körper. Wenn wir unsere Selbstversorgung verlieren, verlieren wir ein Stück Unabhängigkeit. Österreichische Lebensmittel sind sicher, hochwertig und klimafreundlich – aber sie haben ihren Wert. Wer regionale Qualität will, muss auch bereit sein, sie zu honorieren“, so Hechenberger.

Gemeinsame Botschaft

„Nur wenn unsere bäuerlichen Familien faire Chancen haben, können sie weiterhin jene Rolle erfüllen, die für Tirols Wirtschaft, Landschaft und Versorgung so entscheidend ist. Eine Landwirtschaft, die wirtschaftlich bestehen kann, ist die Basis für Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Ernährungssouveränität.“