Längst ist der Klimawandel im Waldviertel angekommen. „Die Fichte, die hier wächst, steht stark unter Druck, weil wir sehr wenig Niederschlag haben und auch die Temperaturen der letzten Zeit den Borkenkäfer unterstützt haben – wenn man es positiv formulieren will“, sagt Bernhard Funcke, Betriebsleiter des ÖBf-Forstbetriebes Waldviertel-Voralpen.
Speziell im Revierteil Riegersburg und am Manhartsberg, wo es besonders trocken ist, hatte er vor mehreren Jahren größere Kalamitäten. Funke und seine Kollegen sind gerade dabei, diese Flächen wieder in Bestand zu bringen und versuchen das mit „klimafitten“ Baumarten. Wenn dort lauter Fichten durch Naturverjüngung aufkommen, bleibt nichts anderes übrig, als trockenheitsresistentere Baumarten zu pflanzen. Und fürs Pflanzen braucht man zuvor passende Samen.
Genau hier kommt die Saatgutaufbereitungsanlage der Bundesforste ins Spiel. Die Waldviertler „Klenge“ in Arndorf ist eine der letzten ihrer Art in Österreich. Die Samen der Früchte beziehungsweise Zapfen werden dort herausgelöst, gereinigt und anschließend bei einer Temperatur von bis zu minus 12 °C in Glasflaschen tiefgekühlt. „Je größer ein Samen ist, desto weniger ist er lagerfähig. Das heißt, die Eichen werden noch im selben Jahr verschult, kleines Saatgut wie Lärche kann man 20 Jahre und länger lagern“, weiß Marco Lassnig, Betriebsleiter-Stellvertreter Waldviertel-Voralpen. Für die ÖBf-eigenen Aufforstungsprogramme reifen die Samen drei bis vier Jahre in Pflanzgärten zu Jung-
bäumen heran, bevor sie im Wald gesetzt werden.
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Bei Temperaturen bis minus 12 °C wird das fertige Saatgut gelagert.
Mit rund 140 Millionen Baumsamen ist in der Klenge Saatgut für mehrere Aufforstungsjahre vorhanden. Um genügend Zapfen und andere Früchte zu haben, werden Jahr für Jahr bis zu 19 Laub- und Nadelholzarten an unterschiedlichen, zertifizierten Standorten in ganz Österreich geerntet. „Wir haben auf unseren Flächen über 1.000 zugelassene Saatguterntebestände verteilt.
Die Österreichischen Bundesforste sind auch hierzulande der größte Samenplantagenbetreiber. Wir haben alleine hier in der Nähe circa 56 Hektar davon, und zwar von zehn verschiedenen Baumarten“, erklärt Lassnig. Ihm zufolge sollen rund 30 Prozent des Saatguts aus den Plantagen kommen.
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