Das Land steht geschlossen hinter seiner Landwirtschaft – so lassen sich die Ergebnisse einer von „BezirksBlätter Niederösterreich“ beauftragten und vom Institut für Demoskopie und Datenanalyse durchgeführten Umfrage zusammenfassen. Unter dem Titel „So tickt Niederösterreich“ wurden mehr als 4.700 Teilnehmer befragt, mit besonderem Schwerpunkt auf die Landwirtschaft.
Das Ergebnis: Ob im Wald-, Wein-, Most- oder Industrieviertel, überall sind sich die Menschen einig, dass Bauern ein unersetzlicher Teil der Gesellschaft sind. Im Waldviertel sagen das 84 Prozent, im Weinviertel 83 Prozent, im Mostviertel 81 Prozent, im Industrieviertel 78 Prozent und im Zentralraum sogar 84 Prozent. Nur dem medizinischen Personal wird ein ähnlich hoher gesellschaftlicher Wert zugeschrieben.
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Die Landwirte stehen für Fleiß, Bodenständigkeit und Tradition – Werte, die in allen Regionen hochgehalten werden. Besonders stark wird dieser Fleiß im Waldviertel (81 %) und im Weinviertel (73 %) betont. Auch ihre Verwurzelung mit dem Land und die Pflege von Traditionen prägen das Bild der bäuerlichen Arbeit. Damit verbinden viele nicht nur wirtschaftliche, sondern auch kulturelle Stabilität – das Bewahren dessen, was Niederösterreich ausmacht.
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Rückgrat in Krisenzeiten
In wirtschaftlich schwierigen Jahren und während globaler Lieferengpässe zeigte sich: Auf die heimische Landwirtschaft ist Verlass. Im Zentralraum sind 84 Prozent überzeugt, nur dank regionaler Betriebe gut durch die letzten Krisen gekommen zu sein. Ähnlich sehen es 82 Prozent im Weinviertel, 80 Prozent im Wald- und Mostviertel sowie 75 Prozent im Industrieviertel.
Versorgungssicherheit ist den Niederösterreichern ein Herzensanliegen – mehr als 90 Prozent nennen Lebensmittel als wichtigsten Faktor, noch vor Energie oder Medikamenten. Niederösterreich bleibt damit ein Land, das auf Regionalität und Eigenversorgung setzt.
Nein zu Billigimporten
Auch in puncto Freihandel trägt die Masse der Bevölkerung die Positionen der Bauernschaft mit. Vor dem Hintergrund ständig neuer Debatten um Freihandelsabkommen, wie derzeit mit den MercosurStaaten, erhielt in der Umfrage der Vorschlag eines Importstopps von Lebensmitteln, die nicht den EU-Standards entsprechen, breite Zustimmung: 92 Prozent im Weinviertel, 91 Prozent im Zentralraum, 90 Prozent im Mostviertel, 88 Prozent im Waldviertel und 86 Prozent im Industrieviertel befürworten dies.
Breiter Rückhalt für mehr Finanzhilfen
Dass Österreichs Landwirte trotz hoher Standards zunehmend unter dem globalen Marktgeschehen ächzen, beunruhigt viele. Die Forderung nach fairen Wettbewerbsbedingungen zieht sich durch alle Regionen. Ein weiterer Punkt eint alle Viertel: die Forderung nach mehr staatlicher Unterstützung für die Bauern. Seit Jahren liegt das durchschnittliche Einkommen der Landwirte unter dem gesetzlichen Mindestlohn – ein Zustand, den die Menschen als ungerecht empfinden. Gut drei Viertel der Befragten wünschen sich daher mehr finanzielle Hilfen, um die Versorgung mit regionalen Lebensmitteln langfristig zu sichern.
Geschätzter Berufsstand
Auch in die Zukunft blicken die Niederösterreicher mit Zuversicht: Neben dem medizinischen Personal sehen sie die Bauern als die zweitwichtigste Berufsgruppe der kommenden Jahre, noch vor Lehrern, Polizisten oder Forschern. Das zeigt, wie tief das Bewusstsein für den Wert der Landwirtschaft im Land verwurzelt ist. Niederösterreich steht damit nicht nur geografisch, sondern auch gesellschaftlich fest auf agrarischem Fundament. Die Menschen wissen: Regionale Lebensmittelproduktion ist mehr als ein Wirtschaftsfaktor, sie ist die Basis von Lebensqualität, Versorgungssicherheit und Heimatgefühl.
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