Weil die Erdäpfel nicht auf den Bäumen wachsen

Portrait Karl Brodschneider

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Der Anteil der Bäuerinnen und Bauern an der Gesamtbevölkerung hat sich auf drei Prozent verringert. Das führt auch dazu, dass die Menschen immer weniger wissen, wie die Arbeit in der Land- und Forstwirtschaft tatsächlich erfolgt. Wie die Tiere gehalten und gefüttert werden, warum Pflanzenschutzmittel gebraucht werden oder was eine nachhaltige Waldbewirtschaftung eigentlich ist. Für die Bäuerinnen und Bauern sowie ihre Interessenvertretung ist diese ständige Aufklärungsarbeit eine Riesenherausforderung.

In der Steiermark beschreitet man künftig auch den Weg über die Schulkinder. Für Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer darf es kein Schulkind mehr geben, das nicht weiß, wo die Milch herkommt oder wie Erdäpfel wachsen. Sie holte sich für ihre Pläne die Pädagogische Hochschule und den zuständigen Bildungslandesrat mit ins Boot. Den Unterrichtenden werden ab kommendem Semester Kurse angeboten, die ihnen fundiertes Wissen über regionale und saisonale Produkte, deren Erzeugung und den Unterschied zur Importware vermitteln. Dieses Wissen soll dann altersgerecht in den Unterricht einfließen. Geplant ist ein stetiger Ausbau, damit jedes Semester weitere Lehrkräfte diese Zusatzausbildung machen können. Schon bei einem anderen Thema hat man es erreicht, über die Jüngsten eine Erfolgsgeschichte zu schreiben. Das betraf die Mülltrennung. Warum sollte das bei der Lebensmittelkompetenz nicht auch gelingen?