Wettbewerb, ja – aber fair

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Seit 30 Jahren sind wir Teil der EU, das heißt freier Warenverkehr und keine Zölle oder Handelsbeschränkungen zwischen den Mitgliedstaaten. Daraus folgt ein harter Wettbewerb. Das ist an sich nichts Schlechtes. Wettbewerb ist Treiber für Effizienzsteigerung und Entwicklung von Innovationen. Im Sport ist er tägliches Brot. In wenigen Wochen blickt die Sportwelt nach Italien. Bei den Olympischen Winterspielen wird wieder um Hundertstelsekunden gerungen. Damit die Wettkämpfe fair über die Bühne gehen können, gelten für alle Teilnehmer exakt die gleichen Bedingungen. Verschafft sich jemand einen nicht regelkonformen Vorteil durch technische Trickserei oder Doping, wird rigoros bestraft oder auf Dauer von den Bewerben ausgeschlossen. Vergleichbares wäre für den Schweinemarkt wünschenswert. Leider sehen die Verhältnisse auf unserem Spielfeld völlig anders aus. Hier würde beispielsweise im Abfahrtslauf der Herren Vincent Kriechmayr mit folgender naturnaher und umweltfreundlicher Rennausrüstung an den Start gehen. Geschnürte lederne Schischuhe, Lederriemenbindung und Brettl aus 100 Prozent heimischer Zirbe, gewachst mit biologischem Kürbiskernöl. Der schafwollgestrickte Rennanzug würde das Outfit komplettieren. Diese bildhafte Umschreibung trifft für die Verhältnisse am Schweinemarkt zu. Ich weiß, es ist Illusion, aber ich würde mir ein Internationales Olympisches Komitee für den Binnenmarkt oder noch besser für den Weltmarkt wünschen. Fairtrade nicht nur für Bananen, bitte auch für Schweinebauern! Um diese Jahreszeit sind ja Wünsche ans Christkind schon erlaubt.