Tannenzapfen

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Dem Geheimnis der Mastjahre auf der Spur

Jahre mit vielen Samen sind für die Verjüngung von Beständen essenziell. Mario Pesendorfer hat sie in den Mittelpunkt seiner Forschung gestellt – mit vielversprechenden praxisorientierten Ansätzen.

Am Boku-Institut für Waldökologie gibt es einen neuen Professor: Mario Pesendorfer. Er ist, wie er selbst sagt, auf einem „kurvigen Weg“ in die Wissenschaft gekommen. Begonnen hat es damit, dass er auf einem Schafbauernhof das Verhalten der Tiere beobachtet und versucht hat, mehr davon zu verstehen. „Danach habe ich Tierverhalten studiert und entdeckt, dass mich das Verstecken von Futter durch Vögel sehr interessiert, wobei oft Baumsamen versteckt werden. Über diesen Weg bin ich in die Forschung zur Samenproduktion von Bäumen gekommen und schlussendlich in die Waldökologie und an die Boku, wo der Schwerpunkt meiner Forschung in den Mastjahren liegt“.

Letztere sind Jahre, in denen Bäume synchron und in außergewöhnlich großer Menge blühen und fruchten. „Mastsaaten sind der Pulsschlag der Wälder. Ohne Samen gibt es keine Sämlinge, keine neuen Bäume. Und das gilt sowohl für die Naturverjüngung als auch für Aufforstungen“, so Pesendorfer bei seiner Antrittsvorlesung. Der Wissenschaftler verweist auch auf ganze Nahrungsketten, die von Samen abhängen. Und für die Forstwirtschaft ganz wichtig: „Es gibt für gewisse Arten, wie etwa die Eiche, die wir brauchen, um unsere Wälder klimaresilienter zu machen, nicht genug oder qualitativ nicht entsprechendes Saatgut sowie  Probleme mit der Lagerungsfähigkeit“. 

Um Mastjahre für die Verjüngung optimal nutzen zu  können, braucht man Vorbereitungszeit, das gilt sowohl für die natürliche Verjüngung mit waldbaulichen Maßnahmen wie dem Schirmschlag als auch die Beerntung von Beständen und Samenplantagen für Aufforstungen. Pesendorfer und sein Team arbeiten daher an Prognosemodellen, die solche Mastjahre genauer voraussagen können. Bekannt ist inzwischen, dass die Samenproduktion der Bäume vom Wetter bei Knospenanlage, Blüte, Bestäubung und Fruktifikation sowie von den zur Verfügung stehenden Ressourcen wie etwa Wasser, Nährstoffe und Photosynthate abhängt und eine Periodizität je nach Art aufweist. 

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