Sie haben Potenzial an warmen Standorten, ermöglichen eine mittlere bis hohe Wertentwicklung und gelten als heimisch: Das sind die drei Kriterien, mit welchen diese Baumarten punkten.
Bisher waren die beiden verwandten Baumarten Elsbeere und Speierling waldbaulich maximal eine Randerscheinung und in Oberösterreich sehr selten. Auch standörtlich waren sie sehr eingeschränkt, denn ohne Eingriffe zu ihren Gunsten sind sie gegenüber anderen Baumarten meist chancenlos und auf warme und trockenere Standorte beschränkt. Ihre Eignung wird in Zukunft jedoch zunehmen, da wärmere Standorte mit Durchschnittstemperaturen von über 8 °C in Zukunft häufiger werden. Schon jetzt können sie mit Erfolg im Alpenvorland gepflanzt werden, allerdings müssen sie immer wieder konsequent freigestellt werden. Für eine gute qualitative Entwicklung sind auch regelmäßiger Formschnitt und Astung notwendig.
Passende Standorte
Vor allem auf mäßig trockenen, auch lehmigen, aber nicht zu sauren Standorten sind die beiden Arten interessant. Wechselfeuchte bis feuchtnasse Standorte sind allerdings ungeeignet, insbesondere der Speierling reagiert sehr sensibel darauf. Beide Baumarten tolerieren Trockengrenzen, die fast alle anderen Baumarten übertreffen. Ihr Holz ist sehr begehrt. Elsbeere ähnelt dem Holz der Birne und wird im Holzhandel auch als Schweizer Birnbaum bezeichnet. Da alte Bäume einen dunklen Kern ausbilden, der am Markt nicht geschätzt wird, ist es notwendig, die Kronen wiederholt kräftig freizustellen. Nur so kön-nen rechtzeitig entsprechende Dimensionen ohne größere Kernverfärbung erzeugt werden. Bei der Aufforstung ist eine truppweise Einmischung mit 16 bis 25 Bäumchen pro Trupp sinnvoll. In den ersten Jahren nach der Pflanzung ist die größte Gefährdung durch Wühlmäuse, Hasen und Rehe zu erwarten.
Aufgrund ihrer Seltenheit kann genetische Enge ein Problem beim verfügbaren Saatgut darstellen. Untersuchungen zur genetischen Vielfalt, wie sie im Rahmen des Waldfonds-Projekts „Wildobst“ durchgeführt werden, tragen gemeinsam mit der Anlage von Saatgutplantagen dazu bei, dass in Zukunft ein hochwertiges Pflanzmaterial zur Verfügung steht.
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Selten zu finden: Elsbeere in Naturverjüngung
Nuss: Hohe Wertleistung in warmen Lagen
Von den zahlreichen Nuss-arten werden hierzulande im Wesentlichen Walnüsse und amerikanische Schwarznüsse verwendet. Beide sind Baumarten, die auf warme Lagen beschränkt sind. Die Schwarznuss ist für trockenere Standorte weniger geeignet. Hier sind vor allem die Walnuss und ihre Kreuzungen interessant.
Dabei kommen vor allem tiefgründigere Standorte ohne Stauwassereinfluss infrage. Sehr saure Lagen sind hingegen ungeeignet. Alle Nussarten weisen eine hohe Frostgefährdung auf. Vor allem Senken können bei der Begründung sehr schwierig sein. Bei der Pflanzung sollten möglichst einjährige Bäume verwendet werden, da die rübenartige Pfahlwurzel sonst häufig schon geschnitten ist. Bereits einjährige Pflanzen weisen Hauptwurzeln mit einer Länge von rund 50 Zentimetern auf, dementsprechend tief muss auch das Pflanzloch sein. Eine sinnvolle Alternative zur Pflanzung ist das Stupfen der Nüsse, um Schäden an den Wurzeln zu vermeiden.
In der Jugend stellen Frost und Verfegen die Hauptrisiken dar. Vor allem die raschwüch-sigeren Hybride sind extrem lichtwendig. Ihre hohe Qualitäts- und damit Preisentwicklung ist an engmaschige Formschnitte, Astung und Durchforstung gebunden. Wer sich aber dafür die Zeit nimmt, kann auch an Standorten mit eingeschränkter Wasserversorgung eine hohe Wertleistungen erzielen.
Neben den beschriebenen Arten und Hybriden gibt es noch wesentlich mehr Nussarten, die sehr gefragtes Holz liefern. Erste Versuchsflächen mit der Hickory, die hinsichtlich ihrer Standortsansprüche und Holzeigenschaften immer wieder als Alternative zur Esche genannt wird, gibt es bereits. Darüber hinaus könnte auch die Kaukasische Flü-gelnuss eine interessante Baumart darstellen und sollte in Versuche aufgenommen werden.
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Nuss braucht intensive Pflege in den ersten Jahren.
Ahornarten mit Potenzial
Lange Zeit konzentrierte man sich bei den heimischen Ahornarten nur auf den Bergahorn. Dieser wächst zwar an geeigneten Standorten sehr gut, versagt jedoch im Auwald und auf schweren Böden. Toleranter ist hier eindeutig der lange unterschätzte Spitzahorn. Mittlerweile erreicht auch sein Holz ein Preisniveau, das dem des Bergahorns nur wenig nachsteht. Die größte Herausforderung ist aktuell der Mangel an hochwertigem Saatgut. Da bereits eine entsprechende Saatgutplantage angelegt wurde, wird sich die Situation in den nächsten Jahren jedoch wesentlich verbessern.
Der Feldahorn wird meist als Baum geringer Größe abgetan. Dies ist auch insofern oft der Fall, weil der Feldahorn auch auf sehr schlechten, vor allem trockenen Standorten mit geringer Konkurrenz wächst. Auf guten Böden werden Stärken von mehr als 70 Zentimeter erreicht. Seine ausgesprochene Fähigkeit, Trockenheit zu ertragen (was auf Kalkstandorten besonders ausgeprägt ist), macht ihn zu einem Gewinner des Klimawandels. Daher sind in tieferen Lagen sowohl Spitzahorn als auch Feldahorn dem Bergahorn vorzuziehen. Die wahrscheinlich wichtigste Stärke aller Ahornarten ist ihr Verjüngungspotenzial. Bei entsprechenden Wildbeständen können innerhalb weniger Jahre, große Flächen durch wenige Mutterbäume verjüngt werden.
Nuss-Herkünfte und Züchtungen
Walnuss: Forstlich interessant sind Urformen der Walnuss, da sie zu einem höheren Anteil gerade Stammformen bilden dürften. Sie werden beispielsweise als Urnuss Dachigam und Manshi angeboten.
Intermedia-Nuss (Handelssorten: NG 23, NG 38, RENI): ist der Hybrid aus Schwarz- und Walnuss. Ihr Vorteil ist eine etwas geringere Frostempfind-lichkeit als jene der Walnuss in Kombination mit besseren Holzerträgen. Durch ihre extreme Wüchsigkeit in der Jugend sind die ersten Jahre in der Pflege intensiv.
Garavel-Hybrid (Handelssorte: MJ 209): Es handelt sich um eine Züchtung aus Walnuss und Arizonanuss. Hinsichtlich Wasser- und Nährstoffversorgung gilt sie im Vergleich zur Schwarznuss als weniger anspruchsvoll. Auf sehr schweren und wechselfeuchten Böden, ebenso auf sauren Standorten mit pH-Werten unter 4,5 bis 5 ist sie ungeeignet.
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